Was sind Märchen eigentlich?
Schon seit jeher haben sich Menschen Geschichten erzählt. In Zeiten ohne Strom, kam man am prasselnden Feuer zusammen, um gemeinsan den anschaulichen Ausführungen der Ältesten zu lauschen. Lustiges, Trauriges, Berührendes oder Spannendes – all das diente neben der Unterhaltung einem wichtigen Zweck: Wissen und Erfahrung zu überliefern. Je anschaulicher, bildhafter und emotionaler die Geschichten, desto einprägsamer sind sie.
Märchen sind etwas einmaliges. Sie verknüpfen das reale Leben mit dem fantastischen. Sie öffnen den Geist, beflügeln und inspirieren. Sie vermitteln Werte und lehren uns Dinge von einem anderen Blickwinkel zu sehen. Oft ohne Bild und nur mit dem gesprochenen Wort lassen sie gewaltige Bilder, ja ganze Welten mit all ihren Facetten in unseren Köpfen entstehen. Sie bereichern uns auf eine Art, die vielerorts vielleicht gar nicht mehr vorstellbar ist.
Diesen Gedanken möchte ich weiterleben lassen. Menschen durch Geschichten berühren. Unterhalten. Und ein kleines Stück dieser althergebrachten Überlieferungskunst weitergeben.
Welche Arten von Märchen gibt es?
„Märchen“ ist die Verkleinerungsform des früheren mittelhochdeutschen Wortes „Mär“, was soviel wie „Nachricht, Kunde, Erzählung“ bedeutete. Ein klassisches Märchen ist nicht an historische Persönlichkeiten gebunden und durchbricht an mindestens einer Stelle die physikalischen Gesetzmäßigkeiten.
Man unterscheidet zwischen „Volksmärchen“ und „Kunstmärchen“. Volksmärchen sind aus altem Volkswissen entstanden und wurden Jahrhunderte lang von Mund zu Mund weitergegeben. Auch sind die Märchenfiguren nie Personen, sondern stellen in ihrer Gesamtheit die menschliche Seele dar, mit guten und bösen Anteilen. Im achtzehnten Jahrhundert haben zum Glück Menschen wie die Gebrüder Grimm in Deutschland oder Perrault in Frankreich die alten Märchen vor dem Vergessen bewahrt und aufgeschrieben.
Märchen inspirieren, beflügeln, berühren –
auf eine Weise, wie kaum etwas anderes.
auf eine Weise, wie kaum etwas anderes.